Noch immer plagen sich viel zu viele Unternehmen mit unzeitgemäßen Anwendungen und Dateien herum, die irgendwann einmal mithilfe von Lotus Notes oder Microsoft-Tools wie Access oder Excel entwickelt wurden. Um das in eine zeitgemäße Anwendung zu konvertieren, braucht es zum Glück gar nicht viel – ein bisschen Know-how und die richtige Low-Code-Umgebung.

Ein Gastbeitrag von Michael Hülskötter

1984 war das Geburtsjahr von Lotus Notes, und noch immer kommt es in zahlreichen Unternehmen zum Einsatz. Allerdings hat sich in diesen 35 Jahren technisch eine ganze Menge getan. Damit funktioniert das Konstrukt „server-basierte Dokumentendatenbank“ heute nicht mehr so richtig. Denn Anwender wollen deutlich flexibler sein als zur Erfindungszeit von Lotus Notes. Daten sollen stets und überall verfügbar sein, und das nicht nur on-premise (also auf dem Server), sondern auch in der Cloud mit all ihren Vorzügen.

Daher wundert es kaum, dass selbst große Unternehmen wie die Continental von der reinen Lotus Notes-Anwendungsentwicklung auf eine Art des Programmierens wechseln, die derzeit für viel Furore sorgt: die Low-Code-Programmierung. Wobei es der Begriff „Programmierung“ nicht ganz trifft, denn das Besondere daran ist die Möglichkeit, ohne fundierte Programmierkenntnisse zum Beispiel Lotus Notes-Anwendungen mithilfe von Low-Code-Tools „nachzubauen“. Die Folge:
Es sind weniger Software-Entwickler (die man ohnehin nur noch schwer findet) vonnöten, und das Projekt lässt sich in einem Bruchteil der Zeit realisieren.

Was will man als Unternehmen eigentlich mehr?

Wenn die Microsoft Access-Datenbank den modernen Ansprüchen nicht mehr genügt

Was für Lotus Domino gilt, lässt sich auf die Microsoft’sche Datenbankanwendung Access mindestens genauso anwenden. Denn auch sie ist in die Jahre gekommen, und allein durch ihre Größenbeschränkung von 2 Gigabyte ist diese Datenbank in Zeiten von Big Data und Co. schon lange nicht mehr „State of the Art“. Doch deshalb all die aufwändig programmierten Datenbankanwendungen komplett in die digitalen Jagdgründe schicken?

Das muss nicht sein.

Denn auch an dieser Stelle kann die richtige Low-Code-Implementierung helfen, das Dilemma zu lösen. Damit lässt sich eine Datenbank generieren, die den heutigen Ansprüchen genügt. Dazu gehört der Zugriff mittels Smartphone und Tablet genauso wie die Integration der Datenbank in die bevorzugte Cloud-Umgebung. Egal also, ob das auf der eigenen „Private Cloud“ laufen soll oder in einer der zahlreichen Public Cloud-Umgebungen – Low-Code-Anwendungen stellen die richtige Mischung aus komfortabler Entwicklungs- und moderner Anwendungsumgebung dar.

Eine Frage, die sich Anwender von Excel und Access stellen mögen: Wie lassen sich eigentlich bestehende Microsoft-Anwendungen in einen Low-Code-Prozess integrieren. Stichworte hierbei sind vor allem existierende Datenbanken und Mindsphere. Das lässt sich in vielen Fällen dank existierender Schnittstellen relativ einfach erledigen.

Microsoft Excel-Listen als CRM-Anwendung in die Cloud

Wer kennt das nicht: Die ursprünglich überschaubare Kontaktliste in Excel-Form mutierte zunehmend in Richtung CRM-Werkzeug, allerdings mit all den Einschränkungen, die solch eine „selbstgestrickte Anwendung“ bietet. Denn solch eine Kontaktdatenbank wird ganz schnell unübersichtlich, bietet keine vernünftige Suchfunktion, und wirklich Cloud-tauglich ist dieses Pseudo-CRM-Tool auch nicht. Natürlich lässt sich solch eine Kundenkartei dank ausgefeilter Makroanweisungen komfortabler und leistungsfähiger gestalten. Doch wer beherrscht denn noch diese Art der Programmierung? Eben!

Alternativ dazu könnte man die komplette Excel-Datei in eine cloud-fähige Anwendung konvertieren, und das mithilfe von passenden Low-Code-Werkzeugen. Dann erhielten nicht nur die Daten ein modernes Gewand, sondern die daraus resultierende Anwendung ließe sich mit geringem Aufwand um nützliche Funktionen ergänzen, die eine reine Excel-Liste in eine echte CRM-Anwendung verwandelt. Und das würde den Vertriebs- und Marketingverantwortlichen sicherlich sehr gut gefallen.

Fazit: Low-Code ermöglicht eine geräuschlose digitale Transformation

Ob Excel, Access oder andere, von Anwendern lieb gewonnenen Anwendungen: Die Transformation ins digitale Zeitalter gelingt damit in vielen Fällen gar nicht oder nur eingeschränkt. Daher ist der Einsatz von Low-Code-Plattformen der nachhaltige Weg. Denn so lassen sich benötigte Anwendungen mit relativ geringem Aufwand erstellen und für andere Projekte dank des Template-Ansatzes in ähnlicher Form wieder nutzen. Das freut den CEO und CFO gleichermaßen.

 


Über den Autor

Michael Hülskötter ist studierter Wirtschaftsinformatiker. Seit 2006 betreibt er seinen Blog IT-techBlog, in dem er sich vor allem mit den Themen KI, IoT und Low-Code beschäftigt. Weiterhin ist er als freiberuflicher Videoblogger tätig und berät in PR- und Marketing-Fragen. Darüber hinaus fungiert er als externer Kommunikationsbeauftragter der Firma Hülskötter & Partner Consulting und Vertriebs GmbH.

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