Vernetzung, Digitalisierung und das Internet der Dinge – diese Ideen und Konzepte geistern seit Jahren durch Medien und Wirtschaft. Mal mit mehr, mal mit weniger Beachtung. Doch in der letzten Zeit hat sich vermehrt etwas getan und Vernetzung sowie das Internet der Dinge wurden langsam aber sicher real.

Ein Blick zurück

Der Begriff „Internet of Things“ wurde bereits 1999 geprägt und doch sollte es fast 15 Jahre dauern, bis erste Dinge tatsächlich das Internet bevölkerten. Dabei sprechen wir nicht von herkömmlichen PCs oder smarten Devices, bei denen ein Internetzugang quasi selbstverständlich ist. Nein, wir reden von Dingen, bei denen es vor noch gar nicht so langer Zeit vollkommen unvorstellbar gewesen wäre, dass sie sich mit dem Internet verbinden: Autos, die Heizungssteuerung im Keller oder sogar komplette Industrieanlagen.

Geht man von finanziellen Potenzialen aus, welche die industrielle Vernetzung und Automatisierung mit sich bringt, ist es verwunderlich, dass die Entwicklung so lange gedauert hat. Was sind die Gründe dafür?

Viele Unternehmen waren skeptisch und daher zurückhaltend. Denn besonders im industriellen Umfeld sind Neuerungen technischer Art zeit- und kostenintensiv. Viele Unternehmer hörte man sagen, dass es sich bei Digitalisierung und IoT nur wieder um einen neuen Hype handele und niemand das wirklich brauche. Ach, wie schön einfach wäre die Welt, wenn alle so denken würden. Wir würden weiterhin in Höhlen leben und Hunger und Raubtiere wären das Einzige, was uns Sorgen machen müsste.

Aber nein, es wurden Entwicklungen gemacht und nach den ersten Leuchtturmprojekten im Bereich der Digitalisierung wurde immer mehr Unternehmen klar: Das ist das neue ganz große Ding. Verschiedenste Projekte wurden aus dem Boden gestampft und dabei erkannten Unternehmer, dass das Betätigungsfeld Internet der Dinge doch ziemlich komplex ist. Trotzdem wurde der Mehrwert gesehen. Daten sind zwar in vielen produzierenden Betrieben schon länger gesammelt worden, doch war deren Auswertung oft schlicht zu zeitaufwändig, um wirkliche Mehrwerte zu generieren. Von Echtzeitdaten waren wir da noch meilenweit entfernt.

Potenziale des IIoT

Unter dem IIoT (Industrial Internet of Things) wird die Vernetzung von Dingen und Automatisierung von Prozessen im industriellen, weiter gefasst auch generell im betrieblichen Kontext, verstanden. In der Studie „The Internet of Things: Mapping the value beyond the hype“ des McKinsey Instituts wird der industriellen Digitalisierung in Fabriken das größte Potenzial des Internet of Things zugesprochen. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn betrachtet man produzierende Unternehmen wirken viele Prozesse und Arbeitsweisen doch ein bisschen angestaubt. Trotz allem sieht so die Realität in vielen deutschen Unternehmen aus und lange nicht nur in kleinen oder mittelständischen Betrieben.

Die wichtigsten Erfolgspotenziale sind laut McKinsey effizientere Arbeitsweisen und die Vermeidung von Verletzungsrisiken. Allein in 2016 gab es insgesamt 876.579 meldungspflichtige Arbeitsunfälle*. Nicht nur aus menschlicher Sicht ist es erstrebenswert, diese Zahl zu senken. Auch wirtschaftlich richten Arbeitsunfälle einen Schaden an, der speziell kleinere Unternehmen schwer treffen kann.

Warum gerade jetzt?

Zugegeben, das Internet an sich ist schon eine ganze Weile erfolgreich, warum ist es nun gerade Zeit für das IoT, bzw. das IIoT? Der wesentliche Grund dafür: die Wirtschaftlichkeit. Speichermedien, RFID-Technologien und nicht zuletzt Akkus werden immer kleiner und preisgünstiger. Kaum jemand hätte sich vor ein paar Jahren gedacht, dass die Welt eine internetfähige Küchenmaschine bräuchte und dann et voila der Thermomix, mit dem Hausfrau von heute sich Schritt für Schritt durch ihre Rezepte leiten lässt.

Angefangen hat es vielleicht als Spinnerei, deren Nutzen niemand wirklich erfassen konnte. Vermutlich wurden die ersten Dinge nur mit dem Internet verbunden, weil es ging – wie so viele Erfindungen, die schließlich unsere Welt verändert haben.

Bereits 1990 wurde ein Toaster entwickelt, der sich über das Internet ein- und ausschalten ließ. Die Spielerei war der eigentliche Beginn des Internet der Dinge. Im letzten Jahr, 2016 gab es bereits 6,4 Milliarden vernetzte Gegenstände, die Innovatoren sind also zufrieden und können inzwischen schon recht beachtliche Erfolge verbuchen. Nun beginnt sich das Internet der Dinge auszubreiten, da immer mehr Menschen und Unternehmen den Nutzen erkennen und auch in ihrem eigenen Unternehmen Ansätze finden, die Potenziale zu nutzen.

Was bedeutet das IoT für Unternehmen?

Bleiben wir beim Beispiel der Fabrik. Die Vision von der sich selbst organisierenden Fertigung mit Losgröße 1 kann durch das IoT Realität werden. Bereits heute gibt es viele Konfiguratoren im Internet – vom Auto bis zur Kücheneinrichtung lässt sich nahezu alles online konfigurieren. Vermutlich können wir uns in Zukunft unser neues Auto online bestellen und die gesamte Administration kann automatisiert erfolgen. Die Automobilbranche ist ohnehin ein gutes Beispiel. Die Produktionsanlagen sind bereits sehr durchgetaktet und automatisiert. Andere Branchen werden diese Potenziale in der Zukunft unterstützt von digitalen Anwendungen noch gewinnbringender nutzen können.

Hinzu kommt, dass immer mehr junge Menschen auch in tradierte Unternehmen drängen und ihre Digitalbegeisterung einbringen, sie wollen schlichtweg nicht mit komplizierten Methoden arbeiten – ein Grund, warum Unternehmen mit modernen Technologien meist keine Nachwuchssorgen haben.

Doch vielen Unternehmen ist noch nicht klar, was es bedeutet, IoT Anwendungen zu nutzen. Der Einsatz mobiler Endgeräte, aber auch die Systemvernetzung und Automatisierung bedürfen Investitionen in Technologie und Softwareentwicklung. Mit dem Aufsetzen einer Datenbrille ist es lange nicht getan. Die gesamte Infrastruktur muss auf den neuen Umgang mit dem Internet ausgelegt werden, individualisierte Anwendungen werden nötig.

IoT Plattformen als Lösung

IoT Plattformen bieten sich als Lösung an. Hier finden Unternehmen alles was sie benötigen, um sich auf den Weg in das IIoT zu machen. Verschiedene Lösungen sind auf dem Markt bereits erhältlich und wie es in der digitalen Welt üblich ist, verändert sich ständig etwas. Eine gründliche Analyse der bisherigen Prozesse und Ziele ist für die Entscheidung für eine Plattform unumgänglich.

Die häufigste Antwort auf die Frage welche Herausforderung im IoT gesehen wird, ist die nach der Anwendungsentwicklung. Immer mehr Apps in immer kürzerer Zeit für eine wachsende Anzahl an Geräten müssen zur Verfügung gestellt und verwaltet werden.

Low-Code Plattformen bieten die Möglichkeiten, Apps via Konfiguration zu erstellen. Damit verringert sich die Umsetzungszeit dramatisch. In Zukunft werden es solche Plattformen sein, die unsere digitale Zukunft beeinflussen.

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Quellen
* DGUV – Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung